Was machen Sie denn da?! - Ich wohne hier!

In jenem Zellenblock des Studentenwohnheims, in dem ich einsässig bin, gibt es Putzfrauen. Das sind Wesen, die zweimal wöchentlich durch die Gänge flanieren. Gerüchten zufolge sollen sie dabei sogar ein wenig Boden- und (vornehmlich auf Toilettensitzen) Sanitärreiniger hinterlassen.
Zu dem folgenden sei gesagt: Wenn die Putzkolonne morgens ihre Runde macht, sind normalerweise die wenigsten Mieter in ihrer Wohnung (oder, falls doch, nicht in wachem Zustand). Daher ist es unüblich, vor dem Eintreten mittels Generalschlüssel anzuklopfen.

Eine aktuelle Begebenheit.

Das Szenario: Montag Morgen 9 Uhr 49, die Kolonne ist bei meiner Wohnung angekommen. Ich höre bereits, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wird und schaffe es aus irgendwelchen Gründen nicht mehr rechtzeitig, mich aus dem Bad in Richtung Wohnzimmer in Deckung zu bringen. Schon schwingt also die Flurtür auf und einer beleibten Mittfünfzigerin in rosa Kittelschürze steht ein einigermaßen verschlafener Celso im gestreiften Morgenmantel gegenüber.

Was nun folgt, erinnert an eine Szene aus dem Loriot-Film "Papa ante Portas", als Herr Lohse auf die Frage seiner verwirrten Gattin: "Heinrich! Was machst du denn hier?!" antwortet: "Ich wohne hier." Auch jene Frau, die mich gerade am Rande eines Herzstillstands anstarrt, hat einen Gesichtsausdruck, der diese oder eine grob sinnverwandte Frage förmlich greifbar durch den (ich hatte noch nicht gelüftet) lauwarmen Morgendunst wabern lässt. Welcher im übrigen nun, da die Tür zum Gang offen steht und ich beginne, mit Industrieputzmittel durchsetzte Frischluft an meinen kühlen Zehen zu spüren, recht zügig gen Außenwelt entweicht.

Nach einer zehnsekündigen Schrecksekunde (ich hatte es zwischenzeitlich geschafft, ein muffeliges "Morgen!" zu artikulieren) setzt sie an: "Also mit Ihnen hatte ich gerade nicht gerechnet...". Einen kurzen Blick um die Ecke, der prüfen soll, ob das Schild mit meinem Namen noch neben der Tür hängt, beschließe ich auf später zu verschieben.
Zwei gleich gekleidetet Damen - offenkundig Kolleginnen - gesellen sich hinzu und geben vor, im nahe meiner Tür geparkten Putzwagen zu kramen. Meine Zehen sind vor Kälte taub.

Dies nehme ich schließlich zum Anlass, nun doch das Wohnzimmer aufzusuchen. Die eingangs erwähnte Frau hat mittlerweile begonnen, ein Stück ausgefranster Viskose in beißend riechende Flüssigkeit zu tränken, wirkt aber weiterhin aufgewühlt. Die Kolleginnen bemühen sich, wegzuschauen. Ich schließe die Zwischentür.
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Das Walcot läuft schnell und, so weit wie es kann, hinein...
celso - 30. Jul, 12:57
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Tja, nun ist es schon eine Weile her, aber wie bereits...
celso - 19. Jul, 04:52
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Es wird wieder Zeit, ein wenig ungewöhnliche aber ausgesprochen...
celso - 20. Apr, 23:54
Jetzt wird's ja panisch...
... denn bald geht das neue Reiseblog "Celso in Japan"...
celso - 17. Apr, 14:49
Mein Schatz!
Ich liebe dich!! Ganz ganz sehr dolle!!!! *kuss*
celso - 24. Okt, 18:17

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